© Dekanat Büren-Delbrück
Gradierwerk Salzkotten

Salz aus Mutter Erde

Die Stele befindet sich am Gradierwerk in Salzkotten, Upsprungerstraße 1.

 


Wir loben dich, Gott, mit unserer Schwester, der Mutter Erde.

Sie ernährt uns mit ihren vielen Früchten und Kräutern.

Auf der Erde wachsen auch schöne bunte Blumen. Sie machen uns Freude.

Aus der Erde kommt hier mit dem Wasser Salz hervor.

Früher und heute für alle lebenswichtig.


 

© Besim Mazhiqi
© Besim Mazhiqi

Willkommen!

Willkommen am Gradierwerk!

Hier sprudelt stark salzhaltiges Wasser, sogenannte Sole, aus der Erde. An diesem 1997 wieder neu aufgebauten Gradierwerk rieselt die Sole fortlaufend über die Schwarzdornzweige, so dass das Wasser mit der Zeit verdunstet und die Sole einen höheren Salzgehalt bekommt. Durch Erhitzen dieser hochgradigen Sole in Siedepfannen wurde früher Salz gewonnen.

Salz ist wichtig für uns Menschen: es würzt Speisen und hilft bei Alltagsproblemen wie Eisglätte oder Verkalkung. Unser Körper braucht Salz, zu funktionieren, salzhaltige Luft ist hilfreich bei Atemwegsproblemen.

Bei einem Gang rund um das Gradierwerk können Sie diese wohltuende und erfrischende Wirkung von salzhaltiger Luft und salzhaltigem Wasser erleben. Einige Gedanken mögen inspirieren und begleiten:

Gedankenhappen

Gehe langsam und neugierig um das Gradierwerk herum.

Betrachte dabei, wie die Sole an den Schwarzdornwänden herunterrieselt und dabei zerstäubt.

Wenn Du sehr nah am Gradierwerk entlang gehst, werden kleinste Salzwassertropfen dich berühren.

Atme beim Rundgang zunächst normal – wie gewohnt – ein und aus.

Bleibe in unregelmäßigen Abständen stehen und atme bewusst tief ein und aus und nehme so bewusst die salzhaltige Luft wahr.

Spürst Du, wie Salz schmeckt? Wie es den Gaumen anregt, wenn Du etwas von dem „Salz auf Deiner Haut“ probierst?

Salz ist ein wichtiges Lebenselixier für uns Menschen. Ohne Salz könnten wir gar nicht leben.

Jesus greift dieses Bild auf. Er sagt: „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13)

Nimm diesen Gedanken mit: Du bist wie Salz! Du bist für andere wichtig wie Salz.

Du kannst Wichtiges in der Welt beitragen – zu Wohl anderer Menschen nah oder fern.

Hallo und willkommen am Gradierwerk!

Hier seht ihr ein großes, hohes Holzbauwerk, in das viele Zweige hineingeschichtet sind.
Das ist das Gradierwerk.
Hier rieselt salzhaltiges Wasser aus den Solequellen von oben durch die Schwarzdornzweige herab.
Geht jetzt einmal gemeinsam langsam um das Gradierwerk herum und atmet dabei – wie immer: ein und aus, ein und aus, ein und aus, …..
Bleibt einen Augenblick stehen.
Macht mal die Augen zu und holt tief Luft durch die Nase! Riecht ihr die salzige Luft?
Noch etwas gibt es hier, mit Salz!
Ein Wassertretbecken, durch das Salzwasser fließt.
Traut ihr euch auch, hineinzugehen?
Seid vorsichtig und haltet euch gut am Geländer fest,
denn der Boden ist glitschig und das Wasser ziemlich kalt!
Aber auch das ist sehr gesund, weil es die Durchblutung fördert und abhärtet.
Oder: Taucht eure Arme und Hände in das Armbecken, auch dort ist Salzwasser drin.
Das erfrischt, vor allem, wenn es heiß ist.
Überlegt einmal:
Was wären wir Menschen ohne das Salz?
Unser Essen würde total öde schmecken und vieles würde sehr schnell verderben.
Mit Salz kann man vieles schmackhafter und haltbarer machen.
Jesus forderte die Menschen auf, „Salz der Erde“ zu sein.
Damit meinte er, dass wir den Anderen das Leben schmackhaft und besser machen können.
Und es möglichst gut erhalten sollen.
Die anderen Menschen sollen mir nicht egal sein,
sondern ich soll sozusagen Würze in ihr Leben bringen.
Das kann ein gutes Wort sein, ein Lächeln oder ein kleiner Dienst.
Vielleicht probiert ihr das einfach einmal aus und schaut, wie die Menschen um euch herum reagieren.
Vielleicht könnt ihr ihnen ja ein Lächeln ins Gesicht zaubern…

Zu diesem Ort

Seit Millionen von Jahren sprudelt in Salzkotten an mehreren Stellen stark salzhaltiges Wasser, sogenannte Sole, aus der Erde. Salzgewinnung aus Sole wurde im Mittelalter die Grundlage für den Wohlstand und die Bedeutung der Stadt Salzkotten. Das 1997 wieder aufgebaute Gradierwerk erinnert an die Zeit, als hier im Jahr 1777 auf Initiative von Pfarrer Phillip Korte eines der damals größten Gradierwerke Europas fertig gestellt wurde. Das Gradierwerk vereinfachte die Salzgewinnung enorm: Durch das fortlaufende Rieseln der Sole über die Schwarzdornzweige verdunstet Wasser und die Sole bekommt einen immer höheren Salzgehalt. Beim anschließenden Erhitzen dieser hochgradigen Sole in Siedepfannen entstehen schneller Salzkristalle und fertiges Salz.

Seit dem 19. Jahrhundert wird Salz vorwiegend in Salzbergwerken gewonnen, so dass die alten Salzstädte am Hellweg wie Salzkotten, Bad Sassendorf, Bad Salzuflen ihre Bedeutung für die Salzgewinnung verloren haben. Das vorher mit großer Anstrengung gewonnene und daher teure Salz, bezeichnet als „weißes Gold“, wurde zum preiswerten Alltagsartikel.

Der Kütfelsen mit Brunnenhaus und Siedepfanne am Rathaus sind Zeugnisse der Salzgeschichte in Salzkotten.

 

Kütfelsen

Salzkotten besitzt inmitten seines Stadtgebietes eine geologische Besonderheit, die in Deutschland ohne Beispiel ist. Es handelt sich um den sogenannten Kütfelsen auf dem Marktplatz, ein rundlicher Sinterhügel aus Sinterkalk von drei bis vier Meter Höhe und einem Durchmesser von rund 70 Meter. In über 15.000 Jahren  hat das kohlensäurehaltige Solewasser durch Aussinterung diesen Felsen gebildet. Auf dem Felsen findet man auch seltene Salzpflanzen, wie Salzschwaden, Strandaster, Salzbinse, Salzschuppenmiere und Salzdreizack wieder angepflanzt.

Brunnenhaus

Das Brunnenhaus wurde 1554 über der Unitas-Quelle, der ältesten Quelle Salzkottens, errichtet. Aus der artesischen Quelle floss die Sole früher in hölzernen und später in Bleirohren zum Gradierwerk. Über der Tür des Brunnenhauses ist das alte Sälzerwappen mit zwei ineinander verschlungenen Händen zu sehen und der Wahlspruch der Sälzer „Unita durant“ – in freier Übersetzung „Vereintes überdauert“.

Siedepfanne

Bei der Siedepfanne handelt es sich um einen Nachbau.

Ursprünglich waren es kleine 1,5 qm große Pfannen, in denen die Sole gesiedet wurde. Im Mittelalter standen hier 12 Salzhütten mit 24 Pfannen. Die Sole aus der  Unitasquelle wurde in den Pfannen zum Kochen gebracht, bis das Wasser verdampft war und das Salz in der Pfanne zurückblieb. Um ein Kilo Salz zu gewinnen, mussten 20 Liter Sole eingedampft werden. Die Befeuerung der Siedepfannen verbrauchte sehr viel Holz. Das Holz von bis zu 20 Bäumen wurde so im Mittelalter täglich verfeuert.

Das denkmalgeschützte Mehrfamilienhaus von 1563 (Klingelstraße) zeigt den damaligen Wohlstand der 24 Salinatoren (Salzwerkbesitzer) in Salzkotten.

Es ist das älteste Haus von Salzkotten und hat den Dreißigjährigen Krieg sowie zwei Weltkriege und eine Feuersbrunst überdauert. Gebaut wurde das Haus vor mehr als 460 Jahren von Salinator Penning, einem wohlhabenden Salzmacher. Die Pennings stammen aus einer alten Sälzerfamilie. 1554 besaßen sie drei Salzwerke und betrieben ihre Siedepfannen auf eigene Rechnung. In dem Hallenhaus lebten Mensch und Tier zusammen, erst später wurden Decken und Wände eingezogen. 2015 erwarb das Unternehmerehepaar Müller aus Salzkotten das Gebäude und renovierte es aufwendig.

Im Salzmuseum können Interessierte die ganze Welt des Salzes entdecken, Arbeitsgeräte, kostbare Salzgefäßen, Kuriositäten. An einer Sinnesinsel kann man das weiße Gold riechen, fühlen und schmecken. www.salzmuseum-salzkotten.de

Die westfälische Hallenkirche wurde 1275 fertiggestellt. Einer der beiden barocken Seitenaltäre ist durch das Sälzer Wappen als eine Stiftung der Sälzer ausgewiesen. Bei der umfassenden Renovierung in den Jahren 2024/25 wurden die Seitenaltäre und weitere Ausstattungsstücke aus dem 14. und 20.Jhdt. bewusst als wichtige Teile der Geschichte der Kirche in die Gestaltung einbezogen. Neu und modern gestaltet sind Altar, Ambo (Lesepult) und Kreuz – jetzt platziert auf einer einstufigen Fläche im Kreuzungspunkt von Querschiff und Mittelschiff. Auf drei Seiten befinden sich die Mitfeiernden um den Altar. Wort Gottes und Feier der Eucharistie mitten in der Gemeinde, das ist der Leitgedanke dieser Gestaltung durch P. Abraham Fischer (Abtei Königsmünster Meschede).

Diese App verbindet den realen Stadtrundgang durch Salzkotten mit digitalen Informationen in Versionen für Erwachsen und für Kinder (kostenfrei im AppStore)

 

Praktisches

Am Marktplatz:

„Pizzaman“ – Pizzeria  www.pizzaman-salzkotten.de

„Salzsieder“ – Gaststätte  www.salzsiedersalzkotten.de

„Ratscafé“ und Bäckerei Lange  www.baeckerei-lange.de

„Meteora“ – Griechischer Imbiss und Restaurant  www.meteora-salzkotten.de

„Trattoria Viva Napoli“ – Italienisches Restaurant  www.restaurant-napoli.de

 

An der Langen Straße – B1

„Lange“ – Bäckerei und Café  www.baeckerei-lange.de

„Syrtaki“ – Griechische Restaurant  www.syrtaki-salzkotten.de

„Mr. Duck to go“ – Asiatischer Imbiss  www.mrductogo.de

 

Die Toilette im HederCenter (Am Wallgraben 14) kann während der Geschäftsöffnungszeiten kostenfrei genutzt werden.

Fahrradwerkstatt „TM-Bikes“, Lange Straße 27, www.tm-bikes.de

Fahrradwerkstatt „Gösken Style Raddesign“, Lange Straße 60,

www.goesken-raddesign.de

 

Eine E-Bike-Ladestation befindet sich am Rathausplatz in der Marktstraße.

Umwelttipps

Salz ist wichtig und gut für uns Mensch – jedoch nur in der richtigen Menge.

Salz in der Küche:

Zuviel Salz in den Speisen fördert hohen Blutdruck und kann zu Nierenschäden führen, daher

  • möglichst niedrig dosiert verwenden
  • alternative Geschmacksverstärker nutzen: Gewürze, Kräuter und Säure

 Streusalz im Winter:

Streusalz hat negative Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, Böden und Gewässer, daher

  • wenn überhaupt, dann sparsam, in minimaler Menge verwenden
  • nur an wirklich gefährlichen Stellen
  • umweltschonende Alternativen bevorzugen: Sand, Splitt oder Granulat
Geistliches Zentrum Franziskus, Paderborner Str. 7, 33154 Salzkotten
05258 988 772
gzfranziskus@fcjm.de
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