Ich nehme einen Stein in die Hand und betrachte ihn
In meiner Hand fühlt er sich hart, rund oder eckig an.
Hat er Kanten, Zacken, Spitzen –
oder wurde er über viele Jahre vom Wasser abgeschliffen?
Zunächst fühlt er sich kalt an, dann aber nimmt er meine Körperwärme auf.
Er ist naturbelassen, ist uralt, bis heute unbeachtet.
Unbedeutend – bis ich ihm eine Bedeutung gebe,
wertlos – falls ich ihm keinen symbolischen Wert gebe,
unscheinbar – und doch einmalig und in seiner Weise schön,
nutzlos – außer wenn ich seine Eigenschaften nutze,
leblos – und doch mit eigener Kraft und Ausstrahlung.
Steine, Felsen, Berge, Gebirge
Ohne Steine ist die Erde unvorstellbar.
Steine am Weg, im Weg, Wegzeichen und Stolpersteine.
Steine können eine Last sein.
Bedrückend, niederdrückend und schwer.
Harte Steine, unverrückbar, felsenfest.
Steine können uns als Mauern Schutz geben,
aber auch Geborgenheit schenken.
Mancher hat ein Herz aus Stein, ein Anderer ist wie versteinert.
Man beißt auf Granit, jemand heult zum Steine erweichen.
Menschen können steinreich sein.
Sie legen sich gegenseitig Steine in den Weg.
Manchmal fällt uns ein Stein vom Herzen.